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Ameisenkolonie - Ameisenvolk zum Mieten für Lehrpersonen – Lebensdauer Ameisen

Wie alt werden Ameisen in einer Ameisenkolonie

Wie alt werden Ameisen in einer Ameisenkolonie?

Die Lebenserwartung von Ameisen hängt stark von ihrer Rolle in der Kolonie und von der Ameisenart ab.

1. Königin

  • Lebenserwartung: oft mehrere Jahre bis Jahrzehnte.

  • Beispiel: Die Königin der Schwarzen Wegameise (Lasius niger) kann 15 bis 20 Jahre alt werden, in Einzelfällen sogar noch älter.

2. Arbeiterinnen

  • Lebenserwartung: typischerweise 1 bis 3 Jahre, manchmal auch kürzer oder länger – abhängig von Art, Umwelt und Belastung.

  • Im Sommer geschlüpfte Arbeiterinnen leben meist nur einige Wochen bis Monate, während Überwinterungsgenerationen länger überleben können.

3. Männchen (Drohnen)

  • Lebenserwartung: sehr kurz – überwiegend nur wenige Tage bis Wochen.

  • Ihre Hauptaufgabe ist die Begattung der Königin; danach sterben sie.


Die Lebensdauer von Ameisen in einer Ameisenkolonie

Die Lebensdauer von Ameisen variiert erheblich je nach ihrer Rolle im Ameisenstaat und der jeweiligen Art. Während Königinnen mehrere Jahrzehnte alt werden können, leben Arbeiterinnen nur wenige Monate bis Jahre. Männliche Ameisen haben die kürzeste Lebensspanne und sterben oft bereits wenige Stunden nach der Erfüllung ihrer Fortpflanzungsaufgabe. Diese bemerkenswerten Unterschiede in der Lebenserwartung sind ein faszinierendes Beispiel für die evolutionäre Anpassung und soziale Organisation dieser erfolgreichen Insektengruppe.

Unterschiede in der Lebensdauer nach Kastenzugehörigkeit

Die langlebigen Ameisenköniginnen

Ameisenköniginnen erreichen innerhalb einer Kolonie das mit Abstand höchste Alter. Je nach Art können sie zwischen 10 und 30 Jahre alt werden. Diese aussergewöhnliche Langlebigkeit ist im Tierreich bemerkenswert und stellt besonders unter den Insekten einen Rekord dar. Die Königin der schwarzen Wegameise (Lasius niger) hält mit einer dokumentierten Lebensdauer von fast 29 Jahren den Altersrekord unter den sozialen Insekten.

Bei der roten Waldameise (Formica rufa) können Königinnen bis zu 25 Jahre alt werden. Diese lange Lebensspanne ist evolutionär sinnvoll, da die Königin die einzige Eierproduzentin der Kolonie ist und somit ihr Überleben direkt mit dem Fortbestand des gesamten Staates verknüpft ist. Nach dem Hochzeitsflug werfen die befruchteten Weibchen ihre Flügel ab und widmen sich ausschliesslich der Eiablage, wodurch sie vor vielen Gefahren geschützt im Nest leben können.

Die Arbeiterinnenameisen

Arbeiterinnen leben deutlich kürzer als ihre königlichen Artgenossinnen. Ihre Lebensdauer variiert je nach Art zwischen wenigen Wochen und mehreren Jahren. Diese kürzere Lebensspanne ist teilweise auf ihre risikoreiche Tätigkeit ausserhalb des Nests zurückzuführen, wo sie Nahrung sammeln, das Nest verteidigen und anderen Gefahren ausgesetzt sind.

Bei kleinen Ameisenarten wie der Pharaoameise werden Arbeiterinnen nur etwa drei Monate alt. Die Arbeiterinnen grösserer Arten, wie der roten Waldameise, erreichen immerhin ein Alter von zwei bis drei Jahren. Die schwarze Wegameise bildet mit einer Lebensdauer der Arbeiterinnen von bis zu sieben Jahren eine bemerkenswerte Ausnahme.

Kurzlebige Männchen

Männliche Ameisen haben die bei weitem kürzeste Lebensdauer aller Kasten. Sie erfüllen im Ameisenstaat hauptsächlich den Zweck der Fortpflanzung und sterben meist kurz nach dem Hochzeitsflug und der Begattung – oft schon nach wenigen Tagen oder sogar Stunden. Nach der Paarung haben sie ihre biologische Funktion erfüllt, da sie weder an der Nahrungssuche noch am Nestbau oder an der Brutpflege beteiligt sind.

Einflussfaktoren auf die Lebensdauer von Ameisen

Die Lebensdauer von Ameisen im Freiland wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die sowohl in der Umwelt als auch in der sozialen Struktur der Kolonie zu finden sind.

Umweltfaktoren

Als wechselwarme Tiere sind Ameisen stark von ihrer Umgebung abhängig. Temperatur und Feuchtigkeit spielen eine entscheidende Rolle für ihre Aktivität und ihr Überleben. Extreme Hitze, Kälte oder Trockenheit können die Lebenserwartung deutlich reduzieren. Auch Veränderungen in der Vegetation, wie sie durch Aufforstung oder Nutzungsintensivierung entstehen, beeinflussen das Mikroklima am Boden und damit die Lebensbedingungen der Ameisen.

Die Verfügbarkeit und Qualität der Nahrung wirken sich direkt auf die Lebensdauer aus. Ein konstantes und ausreichendes Nahrungsangebot, beispielsweise durch Symbiosen mit Blattläusen (Trophobiose), kann die Überlebensrate erhöhen. Geeignete Nistplätze bieten Schutz vor Witterung und Feinden, was ebenfalls entscheidend für das Überleben sein kann.

Biologische Faktoren

Ameisen sind zahlreichen Fressfeinden und Parasiten ausgesetzt, die ihre Lebensdauer verkürzen können. Dazu zählen Vögel, Spinnen, andere Insekten sowie pathogene Mikroorganismen. Interessanterweise können bestimmte Parasiten, wie Bandwürmer, die Lebensdauer einzelner Ameisen sogar verlängern, indem sie deren Physiologie und Verhalten verändern und für eine bessere Versorgung im Nest sorgen.

Die Konkurrenz um Ressourcen mit anderen Ameisenarten oder bodenbewohnenden Tieren kann die Lebensbedingungen verschlechtern und so die Lebenserwartung beeinflussen. Innerhalb einer Kolonie spielt auch die Aufgabenverteilung eine wichtige Rolle: Ameisen, die gefährlichere Aufgaben übernehmen, haben oft eine kürzere Lebensdauer als solche, die im sicheren Nest arbeiten.

Lebensdauer einer Ameisenkolonie

Die Lebensdauer einer gesamten Ameisenkolonie steht in direktem Zusammenhang mit der Lebensdauer ihrer Königinnen. Bei Staaten mit nur einer Königin, wie es bei vielen Arten der Fall ist, kann die Kolonie prinzipiell nur so alt werden wie die Königin selbst, da nach deren Tod keine neuen Eier mehr gelegt werden.

Bei mehreren Arten haben sich jedoch alternative Lebenszyklen entwickelt. Einige Arten bilden polygyne Kolonien, also solche mit mehreren Königinnen. In diesen Fällen kann durch regelmässigen Austausch der Königinnen die Lebensdauer des gesamten Staates verlängert werden. Bei Arten, bei denen neue Kolonien durch Teilung oder Sprossung gegründet werden – wobei junge Königinnen und ein Teil der Arbeiterinnen der alten Kolonie gemeinsam einen neuen Staat gründen – ist die Lebensdauer des Staates potenziell unbegrenzt.

Beispiele verschiedener Ameisenarten und ihre Lebensdauer

Die Variation in der Lebensdauer wird besonders deutlich, wenn man verschiedene Ameisenarten betrachtet:

Schwarze Wegameise (Lasius niger)

Die Schwarze Wegameise hält den Altersrekord unter den sozialen Insekten. Ihre Königinnen können bis zu 29 Jahre alt werden, während die Arbeiterinnen immerhin bis zu sieben Jahre leben können. Diese Art gehört zu den häufigsten Ameisenarten in Europa und bildet mittelgrosse Kolonien.

Rote Waldameise (Formica rufa)

Bei der roten Waldameise können Königinnen bis zu 25 Jahre alt werden. Die Arbeiterinnen dieser Art haben eine deutlich kürzere Lebensdauer von etwa zwei bis drei Jahren. Diese Ameisen sind in Europa, Sibirien und Nordamerika verbreitet und leben hauptsächlich in Laub- und Nadelwäldern.

Weitere Arten

Die Königin der Bulldoggenameise kann bis zu 15 Jahre alt werden. Diese in Australien beheimateten Ameisen werden bis zu zwei Zentimeter lang. Bei der Pharaoameise, einer deutlich kleineren Art, leben die Arbeiterinnen nur etwa drei Monate. Diese kurze Lebensdauer wird durch eine schnelle Reproduktionsrate ausgeglichen.

Fazit

Die Lebensdauer von Ameisen in einer Kolonie zeigt ein faszinierendes Muster sozialer Organisation und evolutionärer Anpassung. Die enorme Variation zwischen den Kasten – von den langlebigen Königinnen über die mittellang lebenden Arbeiterinnen bis zu den extrem kurzlebigen Männchen – spiegelt die unterschiedlichen Funktionen und Risiken wider, denen die einzelnen Gruppenmitglieder ausgesetzt sind.

Diese unterschiedlichen Lebensspannen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis evolutionärer Prozesse, die die Effizienz und das Überleben der gesamten Kolonie optimieren. Die Langlebigkeit der Königinnen sichert die kontinuierliche Produktion von Nachkommen, während die kürzere Lebensdauer der Arbeiterinnen eine schnelle Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen ermöglicht.

Die Faktoren, die die Lebensdauer beeinflussen, verdeutlichen, wie komplex das Leben in einer Ameisenkolonie organisiert ist und wie eng die einzelnen Ameisen mit ihrer Umwelt und miteinander verbunden sind. Dieses ausbalancierte System hat dazu beigetragen, dass Ameisen zu einer der erfolgreichsten Insektengruppen der Erde geworden sind und sich in nahezu allen terrestrischen Lebensräumen etablieren konnten.

 Ihr Rolf Kathriner – Ameisenhaltung Schweiz

Es besteht die Möglichkeit, bei mir eine Ameisenkolonie für Ihren Kindergarten oder Ihre Schule zu mieten oder zu leihen. Es ist meine Freue, dir und deinen Kindern in deinem Kindergarten und im Klassenzimmer, mit meinen Anschauungsmaterialien, Beobachtungsstationen und -nestern, die Ameisenkolonie zu erkunden. Freude und viel Spass zu bereiten und die Neugier und den Gestaltungsdrang der Kinder und Lehrpersonen zu fördern und zu unterstützen.